Vernetzungstreffen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes: 350 Schulen im Austausch gegen Diskriminierung
Am 5. September fand ein großes, digitales Vernetzungstreffen von rund 350 Schulen statt, die sich entweder bereits aktiv gegen Diskriminierung einsetzen oder nach Wegen suchen, Diskriminierung an ihrer Schule entgegenzutreten. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes im Rahmen des Projekts "Was tun gegen Diskriminierung an Schulen?". Ferda Atamann, die Leiterin der ADS, eröffnete das Treffen mit den eindringlichen Worten:
"Wo, wenn nicht in der Schule, müssen wir über Diskriminierung sprechen? Wenn Schüler*innen erleben, dass Diskriminierung hingenommen wird, prägt das ihr Leben für immer. Wenn sie jedoch erfahren, dass Diskriminierung thematisiert wird, prägt sie auch das nachhaltig – aber positiv."
Mit diesem Appell betonte sie die Verantwortung der Schulen, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und nicht wegzuschauen.
Ziel des Vernetzungstreffens war es vor allem, sich über Best-Practice-Beispiele auszutauschen und zu veranschaulichen, wie Toleranz und Gleichberechtigung durch Projekte in die Schulkultur integriert werden können. Besonders hervorgehoben wurden dabei zwei Initiativen aus dem Wettbewerb „fair@school“: das Antirassismus-Projekt der Grüneberg Schule und das OA "Unter dem Regenbogen" der Gesamtschule Brühl.
Lea Haas (Q2), die das OA Unter dem Regenbogen vertrat, berichtete in einem Interview von den Erfolgen und Herausforderungen der Initiative. Das OA ist fest in die Schulstruktur integriert und bietet vor allem einen Safe Space für Schüler*innen. Hier werden nicht nur Projekte und Aktionen geplant, um queere* Themen sichtbarer zu machen, sondern es dient auch als Raum für Austausch und Empowerment.
Obwohl die Schüler*innen weiterhin von diskriminierenden Äußerungen im Schulalltag berichten, nehmen sie ihre Schule insgesamt als offener wahr. Besonders die steigende Sensibilität der Lehrkräfte für queere* Themen, etwa durch den Einsatz genderinklusiver Sprache und den bewussteren Umgang mit Pronomen, wird als positive Entwicklung wahrgenommen.
Die Schüler*innen des OA sind motiviert, weiter für Toleranz und Akzeptanz einzutreten, da jeder kleine Schritt zu großen Veränderungen beitragen kann. Durch ihre Partizipation und ihr Engagement werden offene Räume für Begegnung und Austausch weiter gefestigt – ein wichtiger Schritt zu mehr Sichtbarkeit und Toleranz an der Gesamtschule Brühl.
Die Vorstellung des OA "Unter dem Regenbogen" von Seiten der Antidiskriminierungsstelle ist hier zu finden.
(Ayla Lohr)