Schrauben und Hämmern für die Artenvielfalt – Schüler*innen der Gesamtschule Brühl bauen Nistkästen für Stare & Co.
Es hämmert, bohrt und surrt auf dem Schulhof der Gesamtschule Brühl: Mit sichtbarer Begeisterung und Tatendrang haben die Nachhaltigkeitsbotschafter*innen der Jahrgänge 5 bis 8 und die Schülerinnen der AG Nachhaltigkeit zehn neue Nistkästen für Stare gebaut. Dabei wurde geschraubt, gebohrt, gehämmert – und manchmal auch improvisiert.
Viele der jungen Handwerker*innen hatten noch nie einen Akkubohrer in der Hand, doch das hielt sie nicht davon ab, mit großem Eifer loszulegen. Die Bauanleitungen wurden dabei gerne mal ignoriert, was zu einem kreativen Durcheinander und einigen schiefen Prototypen führte. Doch am Ende entstanden zehn funktionstüchtige Starennistkästen – und ein ganzer Haufen neuer Erfahrungen.
Neben den selbstgebauten Kästen wurden auch zehn vormontierte Starenkästen sowie sechs spezielle Nistkästen für Halbhöhlenbrüter wie Hausrotschwanz und Rotkehlchen von der Stadt Brühl bereitgestellt. Diese ergänzen das bereits vorhandenen Netzwerk an Nisthilfen auf dem Schulgelände: 25 Nistkästen für Stare, 20 Kästen für Kleinvögel (z. B. Meisen, Spatzen), 10 Schwalbennester, 2 Niströhren für Steinkäuze, 10 Fledermauskästen.
Die Gesamtschule Brühl verfolgt ein ganzheitliches Konzept zur Förderung der Artenvielfalt. Neb
en den Nistkästen gibt es: eine Wildblumenwiese für Insekten und Bestäuber, Insektenhotels. eine Streuobstwiese mit verschiedenen Obstsorten und Beerensträuchern, einen Schulgarten, der seit dem Schuljahr 2024/25 zusammen mit der GemüseAckerdemie bewirtschaftet wird.
Und die Vision geht weiter: In Zukunft könnte sogar ein Tiny Forest – ein dichter Mini-Wald auf kleiner Fläche – das Schulgelände bereichern und neue Lebensräume schaffen.
Warum ist der Artenschutz wichtig?
Viele Vogelarten finden in unserer aufgeräumten Landschaft kaum noch geeignete Brutplätze. Besonders Arten wie der Star, der 2018 zum „Vogel des Jahres“ gewählt wurde, sind auf künstliche Nisthilfen angewiesen. Auch Halbhöhlenbrüter wie das Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz profitieren von geschützten Nischen, die moderne Gebäude kaum noch bieten.
Durch ihr Engagement zeigen die Schüler*innen der Gesamtschule Brühl, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung lebendig wird. Sie schaffen nicht nur neue Lebensräume für bedrohte Arten, sondern auch ein Bewusstsein dafür, wie jeder Einzelne etwas zum Schutz der Natur beitragen kann.
Wir danken vielmals der Stadt Brühl für die Förderung unserer Nachhaltigkeitsprojekte.
Astrid Pfeifer
für die Schulprofilgruppe „Schule der Zukunft“