Projektgruppe „Wald“ spendet 850,85€ an ein Regenwaldprojekt im peruanischen Amazonastiefland
Insgesamt 850,85€ wurden während des Schulfest, am Brühler Agendamarkt und am Tag der offenen Tür von den etwa 30 Schüler*innen der Projektgruppe „Wald“ bzw. des Graffitiprojekts gesammelt.
Nach Wunsch der Schüler*innen soll das Geld für ein Projekt zum Schutz des Regenwaldes eingesetzt werden.
Die Wahl fiel dabei auf das Urwalddorf Tamshiyacu am Amazonasfluss in Peru in der Nähe der Großstadt Iquitos (externer Link zu Google Maps). Tamshiyacu ist nur über den Fluss zu erreichen. Seit Generationen leben die Menschen dort von und mit dem Urwald, ohne ihn großflächig zu zerstören. Sie fischen im Fluss, pflanzen auf kleinen Parzellen Obst und Gemüse, halten ein paar Hühner und Schweine; es reicht für ein sehr einfaches Leben. Die etwa 8000 Menschen in Tamshiyacu sind überwiegend Mestizen.
2003 jedoch begannen ausländische Investoren den Wald abzuholzen. Ihr Ziel war es, die weltweit größte Kakaoplantage zu schaffen. In der Folge holzten die Kakaofirmen Cacao del Peru Norte SAC und Tamshi SAC dort über 2000 ha Regenwald ab. Und weitere ausländische Unternehmen planen in der Region riesige Regenwaldflächen zu kaufen, um sie zu roden und in Kakao- und Palmölplantagen umzuwandeln.
Die Organisation „Rettet den Regenwald“ unterstützt seit 2014 die Einwohner bei alternativen Projekten und beim Kampf gegen die internationalen Unternehmen. Die Einwohner haben sich zu dem lokalen Verein ACELPA (Asociación Civil de Puente de la Amistad) zusammengeschlossen. Ihre Strategie ist es, Regenwaldflächen um die Kakaoplantage herum von privaten, einheimischen Grundstückeigentümern zu kaufen (sofern Landtitel vorhanden sind) mit dem Ziel, den Wald zu einer privaten Schutzzone zu erklären, in der lediglich die lokale Bevölkerung diesen geschützten Wald im Einklang mit der Natur nutzen kann (z.B. Sammlung von Paranüssen und Früchten). Außerdem sollen auf den gerodeten Plantagenflächen seltene Urwaldbäume neu gepflanzt werden.
Bis November 2019 wurden bereits 683 ha Regenwald gekauft und vor der Rodung geschützt.
Mit einer Spende von 10€ kann ACELPA vor Ort 300 Quadratmeter Amazonas-Regenwald erwerben. Dieser Betrag enthält auch die Kosten für die Vermessung, Notar, Formalitäten und Behördengänge; außerdem die Pflege, Erhaltung und die Bewachung durch Patrouillen. Das Management übernimmt ACELPA und der deutsch-peruanische Verein „El Puente – die Brücke“.
Mit der Spende unserer Schüler*innen von 850,85€ können somit 2,55 ha geschützt werden - ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz einer Region mit hoher Biodiversität und zur Verbesserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung.
Denn ACELPA leistet noch weitere wichtige Projektarbeit: Die Kleinbauern schult ACELPA in Permakultur als Alternative zum Wanderfeldbau und zur Brandrodungen, bei der die Bodenfruchtbarkeit erhalten bleibt. Die Felder werden dauerhaft bepflanzt, anstatt Flächen zu roden und nach wenigen Ernten brach liegen zu lassen. Im biodynamischen Anbau werden z.B. Ananas, Paprika, Tomaten und Zwiebeln zwischen Obstbäumen gepflanzt, Ställe für Hühner und Fischteiche errichtet und Bienenstöcke angelegt.
Lesen Sie auch hier:
https://www.regenwald.org/spende/146/regenwaldkauf-am-amazonas
https://www.regenwald.org/spende/fragen-und-antworten/regenwald-kauf-in-peru
Fotos: obige Quellen
(Astrid Pfeifer)