Podiumsdiskussion zum Europatag am 08.05.2018
Auch im Jahr 2018 reißen die Diskussionen um Europa und seine Zukunft nicht ab.
Traditionell nimmt die Gesamtschule der Stadt Brühl/Europaschule in NRW diese auf, um an den für Demokratie und wichtige Zukunftsfragen so wichtigen Meinungsbildungsprozessen teilzuhaben. Unter der Überschrift „Deutschland und Frankreich als Motor der EU?“ ging es in der diesjährigen Podiumsdiskussion zum Europatag insbesondere um die Vision und die Reformpläne des französischen Staatspräsidenten Emanuel Macron und die zögerlich wirkende Reaktion von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellten unsere Gäste ihre Positionen dar, um die im Anschluss, von der WDR-Journalistin Julia Kleeschulte moderiert, intensiv „gerungen“ wurde. Frau Chloé Nicinski (stellvertretende Geschäftsleiterin von VILLAFRANCE Köln), Herr Dr. Landry Charrier (Hochschulattaché der französischen Botschaft), Herr Alexander Graf Lambsdorff (Mitglied des Deutschen Bundestags, FDP-Fraktion) und Herr Jochen Ott (Mitglied des Landtags NRW, SPD-Fraktion) diskutierten über die Schwierigkeiten, gemeinsame Ziele zu verfolgen, ohne dabei auf (eigene) Standards zu verzichten, wirtschaftliche Zusammenarbeit in Europa zu erleichtern, ohne die Perspektive der jeweiligen ArbeitnehmerInnen zu vernachlässigen und die Europäische Union weiterzuentwickeln, ohne die eigene Souveränität aufzugeben.
Alle TeilnehmerInnen betonten die vielen Errungenschaften der Europäischen Union, zeigten aber auch die unterschiedlichen Ansätze, Perspektiven und Wege für eine „Neugründung“ Europas, die mit Blick auf die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen notwendig erscheint.
Im zweiten Teil bekamen dann unsere SchülerInnen die Möglichkeit, Fragen an die Teilnehmenden zu stellen. Dabei wurden von den SchülerInnen insbesondere einheitliche soziale und ökologische Standards als Kennzeichen eines vereinten Europas gefordert. Ebenfalls kontrovers meldeten sich die SchülerInnen zur Idee eines Europas der unterschiedlichen Geschwindigkeiten mit Blick auf die Gefahr einer Spaltung zu Wort.
Einig war man sich bei der Notwendigkeit eines neuen Zukunftsentwurfes für Europa, um den Menschen in Europa die Errungenschaften der EU besser zu erklären und neue Ziele zu setzen und damit ein Erstarken der populistischen Parteien im Europaparlament nach den Wahlen 2019 zu verhindern.
(Klaus Sautmann)