Innovative Wege zum Abitur - Eindrücke vom Innovationskongress in Berlin (13.-14.09.2024)
"Teach less, learn more!" ist das Ziel des Bildungsgewinners Singapur, das stringentes Lernen und projektorientiertes Unterrichten gelingend verbindet. Diese Botschaft aus dem Mund der Bildungsexpertin Prof. Dr. Anne Sliwka zu hören, mag im ersten Moment für Irritation sorgen, ist jedoch ein Baustein zukunftsgerichteter Bildungskompetenz des 21.Jahrhunderts.
Keno Schulz (Gesamtschule Windeck) und Michael Hellmich (Gesamtschule Brühl) waren ein Teil der 350 Teilnehmenden eines Changeprozesses, zu dem das Bündnis "Zukunftsfähiges Abitur" und "Flexible Oberstufe" geladen hatte. Unterstützt durch u.a. die Robert Bosch- und die Bertelsmann Stiftung fand der Kongress an der Berliner Humboldt Universität und der Leuchtturmschule „Evangelische Schule Berlin Zentrum“ zwischen dem 13.-14.09.2024 statt.
Impulse setzten OECD Bildungsexperte Andreas Schleicher, Jöran Muuß-Merholz und die Heidelbergerin Anne Sliwka. Auch Ralph Brinkhaus (Vorsitzender der CDU Bundestagsfraktion 2018-2022) steuerte den Blick der Politik auf die neue Bildungsausrichtung bei und konstatierte, der Blick müsse, wenn es echte Innovation geben solle, weg vom juristischen und hin zum offenen, kompetenten Denken gerichtet werden.
Interessant dabei: Auch Schüler*innen wurden an beiden Tagen zu ihren Perspektiven mit Blick auf das Abitur der Zukunft (2040) gehört und brachten sich beeindruckend reflektiert in den Prozess mit ein.
Starke Impulse wurden auch in inhaltsstarken Workshops gesetzt, die sich mit Themen aktueller Bildungskultur auseinandersetzten. So fanden Themen wie "Eigenständiges, projektorientiertes und zeitgemäßes Arbeiten in der Oberstufe" neben "Zukunftskompetenzen junger Menschen" oder "Jahrgangsübergreifendes Unterrichten in der Oberstufe" oder "Neuer Umgang mit Leistung" Raum und gaben Inspiration für alle Teilnehmenden.
Besonders hervorzuheben ist die Idee der Pulsarwochen als mögliches Herzstück individualisierten und zudem teamgeleiteten Handelns, das in einer Oberstufe der Zukunft, wie sie in der Evangelischen Schule Berlin Zentrum bereits erfolgreich praktiziert wird, gelebter Schulalltag ist.
Auch bundesweite Vernetzung mit Vorreiter*innen zu aktuellen Bildungsthemen konnte gepflegt und ausgebaut werden wie zB. die Gesamtschule Windeck, die den sinnstiftenden Einsatz künstlicher Intelligenz im Unterrichtsalltag als Impuls mit einbrachte, wodurch viele Schulen ermutigt wurden, von diesen Erfahrungen zeitnah zu profitieren.
Ein kleiner Nachtrag:
Liebe Schulgemeinde,
wir als Europagesamtschule Brühl sind auf dem richtigen Weg, wenn es um die Frage nach aktueller, wie auch zukunftsgerichteter Bildung geht! Ideen, die an unserer Gesamtschule Brühl umgesetzt werden, finden sich in der modernen Bildungsdebatte wieder und unsere Schulentwicklungsgruppe sowie die Konzeptgruppen arbeiten im Sinne vertiefter Lernstrukturen nach konstruktivistischem Ansatz im Sinne des Deeper Learnings. Ein großer Teil der Lehrkräfte unserer Schule setzt sich dabei für die praktische Weiterentwicklung moderner Unterrichtsstrukturen ein - ein echter Gewinn für alle Schüler*innen und Interessierte, die modernste Bildung für Ihr Kind in Schule gelebt wissen wollen. Einige unserer Schulgemeinde werden am 4.11. auch die digitale Rückkopplung des Innovationskongresses wahrnehmen und so aus erster Hand profitieren.
- Michael Hellmich (Didaktischer Leiter) -