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Europa in Zeiten von globaler Unruhe

Am 05.05.2023 fand die jährliche Podiumsdiskussion zum Europatag an unserer Schule statt. Diskutiert wurde die Frage „Braucht es eine EU-Armee?“, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine erneut an Relevanz gewonnen hat.

 

An der lebhaften und kontroversen Diskussion nahmen Serap Güler (CDU), Sara Nanni (beide Mitglieder des Deutschen Bundestags, Grüne), Arno Gildemeister (Koordinator des Europa-Arbeitskreises der SPD Mittelrhein) und Jan Schiffer (ehemaliger Bundessprecher der Linksjugend) teil, die von unserem bühnenerprobten Kollegen und Leiter unserer Theatergruppe Herrn Pohl moderiert wurde.

 

Zur Eröffnung stellten sich die Teilnehmer*innen kurz persönlich und inhaltlich vor. Die Podiumsdiskussion wurde sowohl von den Schüler*innen unseres 11. Jahrgangs als auch den anwesenden Mitgliedern der Brühler Ratsfraktionen und des Kollegiums gebannt verfolgt. Herr Schiffer betonte seine kritische Haltung gegenüber einer EU-Armee und einer damit einhergehenden Militarisierung der Europäischen Union, betonte aber gleichzeitig den Wert von internationaler Zusammenarbeit. Frau Nanni sprach sich für eine EU-Armee als langfristige Zielsetzung in einenm Zeitrahmen von 30 bis 40 Jahren aus, während Frau Güler diese als unrealistisch einschätzte. Allerdings forderte auch sie eine verstärkte konkrete Zusammenarbeit der EU-Staaten im Bereich der Verteidigungspolitik. Herr Gildemeister sprach sich für eine "EU-Armee" in Form einer stärkeren Vernetzung innerhalb Europas aus, wobei er das Einsparungspotential durch die Beseitigung von Parallelstrukturen in den Mitgliedsstaaten betonte.

 

Die Debatte wurde leidenschaftlich geführt und es wurden sowohl die individuellen inhaltlichen Überzeugungen als auch die jeweiligen parteipolitischen Positionen erörtert. Die Debatte auf dem Podium endete mit prägnanten Abschlussstatements und dem Applaus des Publikums.

 

Nachdem allen Teilnehmer*innen als Dank von der Schule die Sonderausgabe der Schüler*innenzeitung „Spam!“ zum Thema Diversität und ein Katalog der aktuellen Kunstaustellung gegen Rassismus überreicht wurde, kamen sie und einige Gäste in einer zweiten Phase in Kleingruppen mit den Schüler*innen ins Gespräch. Die Schüler*innen hatten bereits im vorbereitenden Unterricht erarbeitete Fragen im Gepäck und vertieften sich in intensive und kritische Diskussionen mit den Teilnehmer*innen.

 

Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass der direkte Austausch mit Politiker*innen sehr spannend ist und eine bereichernde Ergänzung des sozialwissenschaftlichen Unterrichts darstellt. Als Schule sind wir froh, solche Erlebnisse ermöglichen zu können, denn die Politik schafft die Bedingungen, in denen die Schüler*innen ihre Zukunft verbringen werden. Und die Zukunft gehört – wie man weiß – den Kindern und Jugendlichen selbst. Daher ist es uns so wichtig, dass unsere Schüler*innen früh ein Gefühl dafür entwickeln, dass Politik auch von echten Menschen gemacht wird und sie selbst einen Einfluss darauf haben können.

 

Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr!

 

Einen Artikel zur Podiumsdiskussion aus dem Kölner Stadt-Anzeiger finden Sie hier!

 

Für die Schulprofilgruppe „Europa!“
Ruben Linden

 

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